Holz-Hybridbauweisen bergen ein großes Potenzial zur Verbesserung der Ressourceneffizienz im Bauwesen, da durch die Kombination von Holz mit anderen Werkstoffen die jeweiligen Vorteile optimal genutzt werden können. Die Holz-Beton-Verbundbauweise gehört im Bau von Geschossdecken bereits zum Stand der Technik und etabliert sich zunehmend auf dem Markt. In dieser Bauweise wird Holz an der Unterseite (Zugzone) des Bauteils angeordnet und der Beton, der eine hohe Druckfestigkeit aufweist, jedoch kaum Zugkräfte aufnehmen kann, als tragende Deckschicht an der Oberseite (Druckzone). Im Verbund wird damit die Tragfähigkeit sowie die Steifigkeit von Decken erhöht, wodurch größere Spannweiten erzielt werden und gleichzeitig die Schwingungsanfälligkeit der Konstruktion reduziert wird.
In der mineralischen Deckschicht aus Beton werden bisher die Werkstoffe Zement und Stahlbewehrung eingesetzt, welche jedoch herstellungsbedingt mit hohen CO2-Emissionen verbunden sind. Die Substitution durch neuartige Werkstoffe und Verbundlösungen bietet die Möglichkeit zur ökologischen Optimierung der Holz-Beton-Verbundbauweise ohne dabei die Leistungsfähigkeit zu verschlechtern. Hierbei ist jedoch noch das Trag- und Verformungsverhalten der Werkstoffkombinationen tiefgreifend zu untersuchen und geeignete Bemessungsmodelle abzuleiten bevor eine praxistaugliche Anwednung möglich ist. Die Untersuchungen betreffen sowohl kurzzeitige Belastungen als auch das materialspezifische Verhalten auf lange Sicht.