Forschungsprojekt LINDA:
- LINDA = Lokale Inselnetzversorgung und beschleunigter Netzwiederaufbau mit dezentralen Erzeugungsanlagen bei großflächigen Stromausfällen
- Derzeit bleiben die Versorgungskapazitäten aus dezentralen Erzeugungsanlagen im Fall eines Blackouts Großteils ungenutzt bis das Verbundnetz wieder verfügbar ist
- Das Forschungsprojekt LINDA hat ein Konzept entwickelt, welches die vorhandenen Erzeugungskapazitäten an dezentralen Erzeugungsanlagen nutzt, um im Blackout-Fall Notversorgungsinseln aufzubauen und stabil zu betreiben
- Erfolgreiche Erprobung des Konzepts im Simulationsmodell, sowie mehreren Feldversuchen im Netzbezirk Niederschönenfeld/Feldheim
- Verbesserung des Versorgungsniveaus bei Großstörungen insbesondere für kritische Infrastrukturen
- Verzicht auf eigene Kommunikationsinfrastruktur
Im Zuge des Forschungsprojekts LINDA haben die Hochschule Augsburg und TU München gemeinsam mit den Industriepartnern LEW Verteilnetz GmbH, Bayerische Elektrizitätswerken GmbH, marquis Automatiserungstechnik GmbH, MTU Onsite Energy, PSI AG und Stellba Hydro GmbH & Co. KG ein Notstromkonzept entwickelt, welches dezentrale Erzeugungsanlagen zum Aufbau eines stabilen Inselnetzes nutzt. Dadurch kann im Fall einer Großstörung insbesondere für kritische Infrastrukturen ein deutlich verbessertes Versorgungsniveau erreicht und damit der volkswirtschaftliche Schaden eines Blackouts erheblich reduziert werden. Das entwickelte Systemkonzept nutzt die Größen Netzfrequenz und Netzspannung, um die Einspeiseleistung der Erzeugungsanlagen zu regeln und so das notwendige Gleichgewicht zwischen Einspeisung und Last zu ermöglichen. Die Herausforderung ist hierbei ein robustes Regelungskonzept zu entwickeln, welches ein stabiles Zusammenwirken einer heterogenen Erzeugungsanlagenstruktur ausschließlich auf diesen beiden Führunsgrößen ermöglicht. In Feldtests, die in ihrem Umfang in Bayern und Deutschland bisher einzigartig sind, wurde das Konzept erfolgreich umgesetzt. Durch den Verzicht auf aufwändige Anlagenumrüstungen und eine eigene Kommunikationsinfrastruktur kann das Konzept vergleichsweise einfach und kostengünstig auf andere Netzgebiete übertragen werden und damit einen wertvollen Beitrag zur Krisenvorsorge leisten.
Weitere Informationen: https://www.hs-augsburg.de/LINDA.html
Bild oben: Feldversuchsgebiet
Bild unten: Systemkonzept