Die Fiber-Patch-Placement-Technologie (FPP) zeichnet sich durch bedeutende Vorteile gegenüber bekannten Herstellungsverfahren für Faserverbundlaminate aus, wie zum Beispiel: Fertigung komplexer Geometrien mit definierter Faserarchitektur, anpassbare Faserablage in Lastrichtung, kaum Materialverschnitt, hoher Automatisierungsgrad.
Zur validen Auslegung komplexer Strukturbauteile nach Leichtbauanforderungen bedarf es der fundierten Kenntnis über das grundlegende Materialverhalten dieses Faserverbundwerkstoffs. Aussagekräftige Materialdaten sind essenziell für die Zertifizierung von Werkstoffen in vielen Industriebereichen, vor allem aber in der Luft- und Raumfahrt.
Hier setzt diese Forschungsarbeit an, indem sie sich mit der Betriebsfestigkeit gepatchter Faserverbundlaminate befasst. Eine zuverlässige Strukturauslegung erfordert neben statischen auch dynamische Festigkeitsnachweise, wie beispielsweise Schwingfestigkeitsuntersuchungen. Anhand solcher Prüfmethoden können die Tragfähigkeit und das Schädigungsverhalten des Bauteils über die Lebensdauer (Anzahl von Lastspielen bis zum Versagen des Bauteils) ermittelt werden. Zunächst werden Untersuchsuchungen zur Betriebsfestigkeit von gepatchten Faserverbundmaterialien auf analytisch-theoretischer Ebene durchgeführt. Schwerpunkte hierbei sind: Modellbildung zu Schädigungsverhaltem und Bruchmechanik, Vergleich von Überlappungsmustern, Entwicklung von Versagenskriterien.
Die Ergebnisse dieser theoretischen Betrachtungen sind entsprechend mittels Simulation und Experiment zu verifizieren und validieren. Mit den ersten Arbeiten auf diesem Forschungsgebiet wird das Ziel verfolgt, ein grundlegendes Verständnis zu den dynamisch-mechanischen Materialeigenschaften und Versagensmechanismen von FPP-Strukturen zu entwickeln. Darauf aufbauend lassen sich weitere Eiflussgrößen auf die Betriebsfestigkeit untersuchen: kombinierte Belastungen, Umwelteinflüsse, Materialkombinationen, geometrische Einflüsse.